Stefan Hanheide (Osnabrück)
Bedeutungen des Friedens in der Musik des Barockzeitalters
“An drei Orten in Europa begegnen wir innerhalb eines Jahrhunderts Friedensmusik. Der erste Ort ist das sächsischen Eilenburg im Jahr 1645. Das Ende des Dreißigjährigen Krieges wird herbeigesehnt. Danach geht es 1685 nach Paris, wo Ludwig XIV. das Toleranzedikt von Nantes aufhebt und hunderttausende Protestanten zur Flucht zwingt. Gleichzeitig wird Lullys “Ballet du Temple de la Paix” am Hofe aufgeführt und medial verbreitet. Die dritte Station ist London in den 1740er Jahren. Händel feiert mit seinen Oratorien Erfolge, in denen immer wieder vom Frieden gesungen wird. Aber von welchem? An den drei Orten und Zeiten treten drei ganz unterschiedliche Umgangsweisen mit dem Friedensbegriff zutage.”