BewegtBelebtBarock

Mu­sik, Ar­chi­tek­tur und Tanz am Ka­nal – Ein Spa­zier­gang mit Fried­rich Adolf

Mit nur 13 Jahren ging Fürst Friedrich Adolf zur Lippe 1680 auf die damals übliche Kavalierstour, um Europa kennen zu lernen. Seine Reisen führten ihn auch nach Versailles, an den Hof von Ludwig XIV., wo die Künste florierten. Ganz Europa war damals von Frankreich geprägt und so überrascht es nicht, dass man auch in Lippe der Schönheit und Macht der Künste am Hof des Sonnenkönigs nacheiferte. Nach seinem Regierungsantritt 1697 ließ der Fürst Veränderungen am Detmolder Schloss vornehmen und legte zwischen 1701 und 1704 den Friedrichstaler Kanal an. An seinen Ufern entstanden die prächtige Neustadt und das „Favourite-Schloss“, das heutige Palais der Hochschule für Musik. Das geplante Lustschloss am Ende des Kanals hingegen blieb ein Traum des Regenten. Friedrich Adolf veranstaltete Lustfahrten auf dem Kanal, die einen ganzen Tagesausflug umfassten und vom Stadtschloss zum Lustschloss führen sollten. Nicht nur bei diesen Gondelfahrten dürfte Musik im Stile der großen französischen Vorbilder erklungen sein.

Vor diesem Hintergrund hat ein Kooperationsprojekt von Studierenden der Musikwissenschaft (Universität Paderborn / Hochschule für Musik Detmold) und der Innenarchitektur (FH Ostwestfalen-Lippe) am 21. und 22. Mai 2016 im Rahmen der Tage Alter Musik der Hochschule für Musik Detmold zum Flanieren am Kanal eingeladen: „BewegtBelebtBarock“. An fünf verschiedenen Stationen wurde der Detmolder Barock durch Musik, Architektur und Tanz neu belebt. Fürst Friedrich Adolf, unsere lokale Verbindung zu Versailles, begleitete seine Gäste persönlich auf diesem künstlerischen Spaziergang und lud zum Lauschen, Entdecken und Lustwandeln ein.

Das Projekt wurde begleitet durch Prof. Dipl. Ing. Eva Filter, Innenarchitektur, und Prof. Dr. Sabine Meine, Musikwissenschaft. Weitere Mitwirkende kamen aus künstlerischen Studiengängen der Hochschule für Musik Detmold. Die Veranstaltung wurde dankenswerterweise durch die Freunde der Residenz e.V. gefördert.