Mehr als nur Schwestern − Das musikalische Werk von Nadia und Lili Boulanger

von Agnes Seipelt

Oft werden die Schwestern Lili (1893–1918) und Nadia Boulanger (1887–1979) als eine Einheit gesehen. Sie wuchsen in einer musikalischen Pariser Familie auf und widmeten ihr Leben der Musik. Lili wurde dadurch berühmt, dass sie schon mit 19 Jahren als erste Frau den Wettbewerb um den „Prix de Rome“, einen sehr bedeutenden Kompositionspreis, gewann. Nadia komponierte anfangs auch, entwickelte sich dann aber zu der wohl bedeutendsten Kompositionslehrerin des 20. Jahrhunderts. Trotz ihres unterschiedlichen Zugangs zur Musik eint die Schwestern der Einfluss von Komponisten wie Gabriel Fauré und Claude Debussy sowie die Tatsache, dass beide ihre Reife als Komponistin nie erlangen konnten.

Agnes Seipelt beleuchtet im Gespräch mit der Musikhistorikerin Melanie Unseld die Werdegänge von Nadia und Lili Boulanger und stellt wichtige Werke der beiden Frauen vor.